
Begonien zählen zu den Pflanzen, die sich Hobbygärtner meist jedes Jahr neu kaufen. Meist werden die Pflanzen im Herbst schon nach einer Gartensaison entsorgt. Dabei blühen viele Begonien mehrjährig und können bei der richtigen Pflege problemlos überwintern. Dazu sollten aber einige Maßnahmen ergriffen werden, denn die aus den Tropen stammende Pflanze ist sehr frostempfindlich und die problemlose Überwinterung nicht zu unterschätzen.
Wenn du dich dazu entscheidest, deine Begonien zu überwintern und dabei das richtige Vorgehen wählst, ersparst du dir nicht nur im Frühling neue Pflanzen zu kaufen, sondern du erhältst Jahr für Jahr größere und üppigere Begonienpflanzen. Wie du bei der richtigen Überwinterung vorgehst, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Wichtigste in Kürze
- 2 Begonien richtig überwintern: Was du wissen solltest und wie es dir gelingt
- 2.1 Was sind Begonien?
- 2.2 Sind alle Begonien mehrjährig?
- 2.3 Wann sollte ich Vorkehrungen für die Überwinterung treffen?
- 2.4 Wie überwintere ich Begonienknollen?
- 2.5 Wie überwintere ich Begonien im Topf?
- 2.6 Brauchen Zimmerbegonien im Winter auch besondere Pflege?
- 2.7 Wie gehe ich nach dem Überwintern vor?
- 2.8 Was mache ich, wenn die Begonien nach dem Winter vertrocknet sind?
- 3 Fazit
Das Wichtigste in Kürze
- Heutzutage sind ca. 1.000 Arten von Begonien bekannt, welche sich in Blüten-, Blatt-, Strauch- und Knollenbegonien unterteilen lassen. Sie stammen ursprünglich aus tropischen und subtropischen Gebieten und sind daher nicht unbedingt die Temperatur eines typischen deutschen Winters gewohnt.
- Da Begonien keinen Frost vertragen und nicht winterhart sind, müssen bestimmte Maßnahmen ergriffen werden. Es gibt zwei Möglichkeiten der Überwinterung von Freilandbegonien: Entweder du überwinterst die Begonien im Topf oder du lagerst die Wurzelknolle ein.
- Weniger ist mehr: Lass die Begonie über den Winter in Ruhe, gieße sie nicht und überprüfe sie lediglich auf Schädlinge oder befeuchte sie, damit sie nicht austrocknen.
Begonien richtig überwintern: Was du wissen solltest und wie es dir gelingt
Was sind Begonien?
Daher sind sie bis auf wenige winterharte Arten nicht frosthart und überstehen den deutschen Winter nicht ohne einiger getroffener Maßnahmen. Begonien wachsen als Stauden, Halbsträucher oder Sträucher, von denen einige Knollen bilden und daher als Knollen-Begonien bezeichnet werden. In Deutschland beherbergte Begonien sind meist Knollenbegonien und Semperflorensbegonien.
Sind alle Begonien mehrjährig?
Es gibt mittlerweile auch einige winterfeste Sorten, beispielsweise das Japan-Schiefblatt Begonia sinesis spp. evansiana. Bei diesen können sie sich das Ausgraben sparen und sie draußen im Beet überwintern lassen. Allerdings sollten aber auch diese auf jeden Fall mit Laub und Reisig als Frostschutz versehen.
Wann sollte ich Vorkehrungen für die Überwinterung treffen?
Sobald die Temperaturen fallen, zieht sich die Begonien in die Wurzelorgane zurück und die oberirdischen Pflanzenteile sterben ab. Das kann als Zeitpunkt angesehen werden, an dem du die Begonie spätestens auf das Überwintern vorbereiten solltest. Auf jeden Fall solltest du aber darauf achten, dass die Begonie keinen Frost abbekommt.
Zur Überwinterung hast du zwei Möglichkeiten. Zum einen das Lagern der Wurzelknolle und zum anderen die Überwinterung im Topf. Was du bei den beiden Varianten beachten solltest, wird in den nächsten beiden Abschnitten beantwortet.
Wie überwintere ich Begonienknollen?
Die Triebe müssen entfernt und die Knolle gesäubert und auf Schädlinge oder faule Stellen untersucht werden.
Falls du befallene Stellen findest, solltest du diese unbedingt entfernen. Anschließend sollte die Knolle etwa vier Wochen getrocknet werden. Um die Knollen vor dem Austrocknen zu bewahren, empfehlen wir sie in einen Folienbeutel oder Zeitungspapier zu füllen oder in eine Kiste mit Sand oder Humuserde zu legen.
Die Idealtemperatur der Knollen liegt zwischen fünf und 10 Grad Celsius. Außerdem bevorzugt sowohl die Knolle als auch die im Topf überwinternde Begonie eine dunkle Lagerung, weshalb sich insbesondere Keller, Garagen oder eine Werkstatt eignen.
Des Weiteren sollte keine zu große Luftfeuchtigkeit vorhanden sein, es empfiehlt sich aber dennoch die Knollen regelmäßig auf möglichen Schimmelbefall zu kontrollieren. Damit sie nicht fault, solltest du die Knolle nicht gießen. Allerdings darf sie auch nicht vertrocknen, weshalb du sie gegebenenfalls ab und zu leicht anfeuchten kannst.
Kategorie | Überwintern der Knolle |
---|---|
Eignung | Knollenbegonien |
Standort | dunkel, geringe Luftfeuchtigkeit |
Temperatur | 5 – 10 Grad Celsius |
Gießen | Nein, höchstens leicht anfeuchten |
Die Tabelle zeigt die zu erfüllenden Maßnahmen einer Einlagerung der Wurzelknolle. Zum Vergleich ist diese auch noch einmal im nächsten Abschnitt zu finden, in dem es um die Überwinterung im Topf geht.
Wie überwintere ich Begonien im Topf?
Anschließend solltest du die Töpfe abtrocknen und an einem kühlen und gut belüfteten Ort lagern. Während der Überwinterung benötigen die Begonien weder Dünger noch viel Wasser. Ein häufig gemachter Fehler ist das Gießen. In der winterlichen Ruhephase benötigen Begonien nahezu kein Wasser und sollten höchstens nur leicht befeuchtet werden. Die Erde sollte sogar zwischendurch leicht austrocknen.
Kategorie | Überwintern im Topf |
---|---|
Eignung | Balkon- und Kübelpflanze |
Zurückschneiden | Spross abschneiden und Triebe zurückschneiden |
Standort | kühl und belüftetet |
Temperatur | 8 – 10 Grad Celsius |
Gießen | Nein, höchstens leicht anfeuchten |
Die Tabelle fasst die wesentlichen Kriterien zusammen, die du bei der Überwinterung der Begonien im Topf beachten solltest.
Brauchen Zimmerbegonien im Winter auch besondere Pflege?
Da die Begonien mehr Kohlenstoffsioxid abgeben als sie durch Fotosynthese aufnehmen, gilt die Regel: Je wärmer der Raum, desto heller sollte er sein. Allgemein beträgt die Idealtemperatur 16 bis 18 Grad Celsius.
Auch Zimmerbegonien benötigen im Winter kaum bis gar kein Wasser und sollten lediglich ab und zu befeuchtet werden, damit die Knollen nicht austrocknen. Ebenso benötigen sie keinen Dünger, auch hier solltest du also aufpassen, die Pflanze nicht zu überpflegen.
Wie gehe ich nach dem Überwintern vor?
Sollten einige Pflanzenteile welk oder krank sein, sollten diese entfernt werden, um der Pflanze nicht zusätzlich Energie zu rauben. Falls sich über den Winter lange, dünne, grünliche Austriebe gebildet haben, sollten diese ebenfalls zurückgeschnitten werden.
Diese wurden über den Winter mit zu wenig Nährstoffen versorgt und werden daher nicht blühen können. Du solltest aber unbedingt darauf achten, nicht die Knospen zu beschädigen oder gar abzuschneiden.
Knollenbegonien können bereits im Januar oder Februar ihr Winterquartier verlassen. Dazu sollten die Knollen in Töpfe mit frischer, möglichst humusreicher Erde gesetzt werden, wobei die Delle der Knolle nach oben zeigen sollte.
Anschließend sollte die Knolle mit etwas Erde zur Hälfte bedeckt und mäßig feucht gehalten werden. Bestenfalls bewahrst du den Topf auf der Fensterbank auf, so bilden sich schon bald neue Triebe. Wir empfehlen allerdings, die Begonien erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland zu setzen.
Bei richtiger Pflege blühen Begonien jedes Jahr aufs Neue auf. Sie sollten im Halbschatten bis Schatten und mit einem Abstand von etwa 20 cm eingepflanzt werden, da sie schnell und üppig wachsen und leicht faulen, wenn sie gedrängt stehen.
Was mache ich, wenn die Begonien nach dem Winter vertrocknet sind?
Falls die Begonien vertrocknet sind und sich nicht mehr erholen, solltest du die Methode nächstes Mal ändern und das Projekt der Überwinterung der Begonie keineswegs als gescheitert ansehen. Sollten deine Begonien nach der Überwinterung weniger Wachstum der Triebe und Blüten aufzeigen, mache dir zunächst keine Sorgen. Vor allem Begonien, die lange blühen, zeigen sich meist im folgenden Jahr mit einem weniger ausgeprägten Blütenreichtum.
Fazit
Auch wenn Begonien von Natur aus nicht für die Temperaturen des deutschen Winters ausgelegt sind, kannst du die sie mit einigen Tricks über den Winter bringen. Auch wenn diese Überwinterung zunächst kompliziert wirkt und nur für erfahrene Botaniker erfolgreich auszugehen scheint, ist es leichter als man zunächst denken mag. Daher möchten wir dich ermutigen, deine Begonien zu überwintern.
Denn sobald du die Begonien zurückgeschnitten und entweder im Topf eingepflanzt oder die Knolle eingelagert hast, erfordern sie über den Winter wenig Pflege. Viele neigen hier dazu, sie zu überpflegen oder gießen sie womöglich regelmäßig. Hier lautet der Grundsatz “Weniger ist mehr”. Stattdessen genügt es, die Pflanze bzw. die Knollen auf Schädlinge zu überprüfen oder durch Anfeuchten vor dem Austrocknet zu hindern.
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